Für alle Bilder gilt: Copyright Reich & Partner, Bilder stammen aus den Lernlandschaften der DRV Bund und DRV Bayern-Süd

Lernlandschaften sind die Zukunft für Unterricht und Ausbildung, da sie eine anregende, lernfördernde Atmosphäre für alle Lernenden und Beteiligten bieten und hohe Synergien ermöglichen.

Prof. Dr. Kersten Reich

Wir begleiten die Einrichtung von Lernlandschaften etwa bei der Deutschen Rentenversicherung Bund, Bayern-Süd, Nord und Knappschaft-Bahn-See im Strukurwandel der Ausbildung.

Sie kennen das vielleicht auch: Nachwuchskräfte, die nach der Ausbildung oder dem Studium nach einem Jahr im Beruf beklagen, dass sie zu wenig auf die tatsächlichen Anforderungen ihres Arbeitsplatzes vorbereitet wurden. Auch ihre Führungskräfte bemerken einen hohen Nachholbedarf an Qualifikationen für den Arbeitsplatz. Dies hat in der Regel mit einer Verselbständigung und Dominanz der Theorieausbildung gegenüber den tatsächlichen, praktischen Anforderungen der vielfältigen Arbeitsplätze zu tun. In vielen Berufsbildern neigt man in der Professionalisierung der Nachwuchskräfte dazu, die Theorielast zu erhöhen, ohne dies hinreichend auf die späteren Arbeitsplätze anzupassen. Selbstverständlich ist es in allen Berufen wichtig, nicht nur zu wissen, wie man etwas tut, sondern auch zu verstehen, warum man es tut. Aber es besteht immer die Gefahr, dass die Theorie sich gegenüber den tatsächlichen Aufgaben verselbstständigt oder nicht hinreichend auf die Veränderungen des Berufes etwa in der Digitalisierung angepasst wird.

Geraten Theorie und Praxis zu sehr in ein Gegeneinander, was insbesondere durch Befragungen in der beruflichen Praxis deutlich wird, dann ist ein Strukturwandel erforderlich.

Ein Strukturwandel von Ausbildung und Studium ermöglicht es, die berufliche Bildung deutlich stäker auf die Vorgänge in der beruflichen Praxis zu fokussieren und nur so viel Theorie zu vermitteln, wie dafür erforderlich ist. Hier spielt insbesondere das Selbstlernen eine große Rolle. Hier informieren sich die Nachwuchskräfte selbständig, eignen sich Kompetenzen und Wissen selbstverantwortlich, z.B. mithilfe von Lernplattformen (ILIAS, moodle, google classroom…) an, arbeiten in Teams und Gruppen eigenständig Ideen und Lösungen aus, entdecken und experimentieren handlungsorientiert selbst mit Inhalten. Das Selbstlernen bereitet auf das Lebenslange Lernen vor, was in der sich sich ständig verändernden Arbeitswelt und dem rasanten technischen Fortschritt wesentlich für die eigene Weiterentwicklung ist.

In einer Lernlandschaft wird das analoge, handlungsorientierte Ausbilden mit dem digitalen (Selbst-)lernen verbunden.

Lernlandschaften bieten optimale Voraussetzungen, weil sie in Ausbildung und dualem Ausbilden alle berufsrelevanten Kompetenzen zielgenau und nachhaltig vermittteln können:

  • In anregender Lernatmosphäre
  • mit einer digitalen Infrastruktur, wie sie im Beruf erwünscht ist
  • in einem kleinen Team beim Erlernen berufstypischer Anwendungen
  • in einem ständigen Wechsel zwischen Einzel-, Teamarbeiten und Unterricht an einem Lernort
  • mit einem Team von Lernberatenden, die ständig anwesend sind
  • mit kurzen Wegen in der Begleitung, Beratung, Entwicklung
  • mit direkten Phasen in der Sachbearbeitung bzw. den späteren beruflichen Einsatzfeldern

Die Lernlandschaft ist auf Synergien hin ausgelegt:

  • kurze Wege, direkte Kommunikation, Erreichbarkeit
  • agiles Arbeiten durch gemeinsame Entwicklung der Lernmaterialien und Lernaufgaben und schnellem Transfer in die Ausbildung
  • kontinuierliche Evaluation der Stärken und Schwächen in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess
  • Kompetenzvermittlung an alle relevanten Gruppen wie Auszubildende, Studierende, Wiedereinsteiger:innen, Quereinsteiger:innen auf einer gemeinsamen Grundlage

Gute Erfahrungen haben wir in der Lernlandschaft mit folgenden Gruppengrößen gemacht:

Fünf Lernende pro Lernberater:in  in einer praktischen Ausbildungseinheit, 25 Lernende pro Unterricht im Klassenverband, ggf. Mischung von Teams nach Jahrgängen und nach Gruppen. Alle Lernberatenden vermitteln die praktischen Vorgänge und notwendige Theorie in gemeinsamer Vorbereitung nach einheitlichen Standards. Nach einer längeren Vorbereitungsphase wird in der Sachbearbeitung bzw, beruflichen Praxis erprobt, wie sich die Nachwuchskräfte mit den Kompetenzen, die sie bereits erworben haben, integrieren können. Übungen, Test und Leistungsmessungen können analog und digital erhoben werden, sie orientieren sich jedoch immer an den praktischen Anforderungen des Berufes.

Eine Lernlandschaft bindet die Auszubildenden und Studierenden an das Unternehmen, sie signalisiert, wie wichtig die Nachwuchskräfte dem Unternehmen sind, sie ist modern und lernangemessen ausgestattet, bietet nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Orte zum Verweilen und individuellen Lernen, sie ermöglicht Teamarbeit und erhöht durch eine offene Architektur und Möbilierung das Wohlbefinden. Insgesamt ist sie ein attraktiver Ort, um zu zeigen, wie wichtig eine qualifizierte und anwendungsbezogene Ausbildung und Studium dem Unternehmen sind.

Reich & Partner hat Erfahrungen mit der Implementierung kleinerer (300-500) und großer Lernlandschaften (über 1.000) für Auszubildende und Studierende gemacht. Wir begleiten die Organisation, die Umstellung der Lehrpläne und die Weiterbildung der Lernberatenden und Führungskräfte vom Einstieg in die Rolle bis hin zur weiteren Qualifizierung. Die Prüfung spielt dabei eine wichtige Rolle, weil eine Reform der Ausbildung und des Studiums durch nichts so stark normiert wird, wie durch die Prüfungsbedingungen. Dazu bieten wir umfassende Hilfen an. Zugleich haben wir Evaluationskonzepte entwickelt, die den Erfolg sichern helfen und unter Nutzung digitaler Tools einfach zu handhaben sind.

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Eine Lernlandschaft könnte vielleicht auch für Sie eine attraktive Idee sein!?
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